Ein komisches Gefühl. Es drückt und spannt im gesamten Kiefer, aber es schmerzt nicht. Ich merke sofort, dass sich die größten Probleme beim Sprechen auftun werden. Auf der Rückfahrt von der Praxis übe ich das Sprechen mit den Schienen. Das Plastik im Mund stört wahnsinnig. Ich höre mich selbst lispeln.
Zu Hause beruhigt mein Lebensgefährte mich mit den Worten: "Es wundert mich, dass du kaum lispelst. Du hörst dich eher an wie ein 10-jähriges Mädchen, dass seine erste Zahnspange trägt und dabei speichelt und sabbert." Na, das baut mich ja auf!!! Noch habe ich nicht herausfinden können, was mich an den Schienen besonders stört. Aber ich merke jetzt schon, dass sie ein größeres Fremdkörpergefühl erzeugen als erwartet.
Mehrmals an diesem Abend stehe ich vor dem Spiegel und grinse meine schiefen Zähne an, die eigentlich von einer unsichtbaren Schiene ummantelt sein sollten. Eigentlich. Alleine aufgrund des Namens mag man annehmen, dass Invisalign unsichtbar ist. Aber insbesondere bei Abständen unter 80 cm sowie ungünstigen Lichtverhältnissen sieht man die Schienen doch. Und zwar nicht alleine aufgrund der Attachments (die wirklich von Nahem betrachtet hässlich sind). Was mich vor allem stört, ist der eingearbeitete Druckpunkt auf dem Schneidezahn, der dazu führt, dass die Schiene an dieser Stelle nicht so eng ansitzt. So kommt Luft und Speichel unter die Schiene, was wirklich ekelig aussieht. Ein weiteres Manko: Die Schienen sind ca. 0,5 bis 1,0 mm länger als die Zähne. Es fällt auf, dass etwas auf den Zähnen ist. Mein Schienenlächeln ähnelt also nicht im geringsten dem der Invisalign-Models mit ihren ohnehin schon geraden Zähnen und mit Schienen ohne Druckpunkte und Attachments.
Ein kleiner Trost: Ich bekomme die Schienen gut von den Zähnen. Dafür benutze ich beide Hände. Für die obere Schiene nehme ich die Zeigefinger und beginne an beiden Seiten zeitgleich von hinten, die Schiene von den Zähnen zu lösen. So arbeite ich mich parallel nach vorne und ziehe die Schiene auf Höhe der Schneidezähne komplett runter. Genauso gehe ich bei der unteren Schiene vor, hier arbeite ich mit den Daumen. Beim Ensetzen der Schienen fange ich bei den Schneidezähnen an und "klicke" die Schienen dann nach hinten über die Attachments. Insgesamt eine Prozedur von wenigen Sekunden pro Schiene.
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