Dienstag, 31. Januar 2017

Schiene 1 - Tag 4 bis 6

Zeugnisferien: Ich habe ein paar Tage Zeit, mich weiter mit den Schienen anzufreunden. Ich putze meine Schienen jeden Tag morgens und abends mit Zahnpasta und einer Handzahnbürste. Mittags ohne Zahnpasta. Dennoch stelle ich nun fest, dass mein Putzen wohl nicht ausreichend ist, denn es sammeln sich (kaum merklich) weiße Beläge an den Schienen, immer da, wo "Ausbuchtungen" oder Ecken sind. Also besorge ich mir Kukis und lege sie für ca. 15 Minuten in ein Kuki-Bad. Es funktioniert. Die Schienen sehen besser aus und riechen besser. Zur Info: Ich esse nicht mit den Schienen und trinke nur Wasser. Nach jedem Essen putze ich mir die Zähne und benutze Mundspülung.
Meine Speichelproduktion ist immer noch gut ausgeprägt, zugleich habe ich das Gefühl eines trockenen Mundes. Auch meine Lippen sind trocken. Also trinke ich viel und benutze mehr Labello als sonst.
Den ersten Restaurantbesuch habe ich auch hinter mich gebracht. Kurz nach der Bestellung bin ich Richtung Toiletten verschwunden, habe in einer Kabine und mit einem kleinen Handspiegel die Schienen herausgenommen, kurz abgespült und in das Case gelegt. Und da der Restaurantbesuch nicht allzu lange dauerte, habe ich die Schienen erst zu Hause wieder eingesetzt.
Die Nächte schlafe ich jetzt besser und der Biss mit Schienen passt auch relativ gut.

Samstag, 28. Januar 2017

Schiene 1 - Tag 3

Heute gehe ich zum ersten Mal mit den Schienen in die Öffentlichkeit. Ich bin im Supermarkt und im Büroladen und habe nicht das Gefühl, dass jemand die Schienen bemerkt. Aber wahrscheinlich schaut auch nicht jeder so intensiv auf die Zähne, so wie ich es zur Zeit mache. Meine Eck- und kleinen Backenzähne tun beim Beißen weh. Ich esse wieder nur sehr langsam und weiche Sachen. Bananen sind gut zu kauen, Toast geht gut und natürlich Joghurt, Suppe und Zwieback in Milch. Die Mahlzeiten muss ich nun viel bewusster planen. Ich möchte sättigend genug essen, um nicht nach wenigen Stunden wieder Hunger zu haben. Nun bin ich es leider gewohnt, nur wenig zu frühstücken und dafür noch eine Kleinigkeit auf der Arbeit in der Pause zu essen. Zudem nasche ich gerne mal zwischendurch oder gönne mir Kekse/Kuchen am Nachmittag. Nun werde ich versuchen, mich auf drei Mahlzeiten pro Tag zu beschränken. Denn das Rausnahmen der Schienen und das Anschließende Putzen von Schienen und Zähnen ist jetzt schon nervig;-)

Freitag, 27. Januar 2017

Schiene 1 - Tag 2

Die erste Nacht mit Schienen war nicht so erholsam. Ich wurde ständig wach, hatte zwar keine Schmerzen, aber mit den Schienen kann ich den Mund nicht wie gewohnt schließen und auch die Kiefer wollen nicht richtig aufeinander stehen. Heute versuche ich mich ans Sprechen zu gewöhnen, aber die vermehrte Speichelbildung führt dazu, dass ich oft mitten im Satz abbrechen muss, um erst einmal zu schlucken. Das nervt und hört sich bestimmt nicht schön an. Beim Zusammenbeißen der Zähne werde ich gegen Abend mit den ersten Schmerzen konfrontiert. Vor allem beim Abendbrot verzichte ich lieber auf Lebensmittel, die ein intensives Kauen erfordern. Das Rein- und Rausnehmen bereitet mir nach wie vor keine Probleme. Druck spüre ich insbesondere die ersten 20 Minuten nach dem Reintun.

Donnerstag, 26. Januar 2017

Schiene 1 - Tag 1

Ein komisches Gefühl. Es drückt und spannt im gesamten Kiefer, aber es schmerzt nicht. Ich merke sofort, dass sich die größten Probleme beim Sprechen auftun werden. Auf der Rückfahrt von der Praxis übe ich das Sprechen mit den Schienen. Das Plastik im Mund stört wahnsinnig. Ich höre mich selbst lispeln.
Zu Hause beruhigt mein Lebensgefährte mich mit den Worten: "Es wundert mich, dass du kaum lispelst. Du hörst dich eher an wie ein 10-jähriges Mädchen, dass seine erste Zahnspange trägt und dabei speichelt und sabbert." Na, das baut mich ja auf!!! Noch habe ich nicht herausfinden können, was mich an den Schienen besonders stört. Aber ich merke jetzt schon, dass sie ein größeres Fremdkörpergefühl erzeugen als erwartet.
Mehrmals an diesem Abend stehe ich vor dem Spiegel und grinse meine schiefen Zähne an, die eigentlich von einer unsichtbaren Schiene ummantelt sein sollten. Eigentlich. Alleine aufgrund des Namens mag man annehmen, dass Invisalign unsichtbar ist. Aber insbesondere bei Abständen unter 80 cm sowie ungünstigen Lichtverhältnissen sieht man die Schienen doch. Und zwar nicht alleine aufgrund der Attachments (die wirklich von Nahem betrachtet hässlich sind). Was mich vor allem stört, ist der eingearbeitete Druckpunkt auf dem Schneidezahn, der dazu führt, dass die Schiene an dieser Stelle nicht so eng ansitzt. So kommt Luft und Speichel unter die Schiene, was wirklich ekelig aussieht. Ein weiteres Manko: Die Schienen sind ca. 0,5 bis 1,0 mm länger als die Zähne. Es fällt auf, dass etwas auf den Zähnen ist. Mein Schienenlächeln ähnelt also nicht im geringsten dem der Invisalign-Models mit ihren ohnehin schon geraden Zähnen und mit Schienen ohne Druckpunkte und Attachments.
Ein kleiner Trost: Ich bekomme die Schienen gut von den Zähnen. Dafür benutze ich beide Hände. Für die obere Schiene nehme ich die Zeigefinger und beginne an beiden Seiten zeitgleich von hinten, die Schiene von den Zähnen zu lösen. So arbeite ich mich parallel nach vorne und ziehe die Schiene auf Höhe der Schneidezähne komplett runter. Genauso gehe ich bei der unteren Schiene vor, hier arbeite ich mit den Daumen. Beim Ensetzen der Schienen fange ich bei den Schneidezähnen an und "klicke" die Schienen dann nach hinten über die Attachments. Insgesamt eine Prozedur von wenigen Sekunden pro Schiene.

Vorbereitungen

Die Entscheidung:
Zunächst informierte ich mich online, las "Zahnspangen-Tagebücher" und schaute mir Videos an. Dann endlich überwand ich mich und machte einen Termin bei einer Kieferorthopädin. Vor Ort fühlte ich mich wohl und war erleichtert, dass Invisalign für meine Zahnkorrektur in Frage kam. Ich ließ direkt die ersten Abdrücke machen und bat um einen Kostenvoranschlag.

Kostenvoranschlag:
Diesen erhielt ich wenige Tage später. Es waren gut 4500 Euro veranschlagt. Eventuell würden noch mal ca. 500 Euro dazukommen für ein Refinement.

Private Krankenkasse / Beihilfe:
Aufgrund der medizinischen Notwendigkeit bekam ich von der PKV die Bestätigung zur Kostenübernahme. Allerdings mit vielen, vielen Abzügen. Die Beihilfe beteiligt sich gar nicht. Letztlich werde ich also auf einem Eigenanteil von ca. 3000-3500 Euro sitzenbleiben. Aber ich bin froh, dass zumindest die PKV einen Teil übernimmt und weiß natürlich auch, dass nicht jeder das Glück hat.

Vorbereitungen:
Die Kieferorthopädin brauchte vor den endgültigen Abdrücken für Invisalign noch verschiedene Dinge wie z.B. ein Röntgenbild oder einen Paradontalstatus vom Zahnarzt. Zudem musste ich noch einmal vom Hauszahnarzt überprüfen lassen, ob alle Füllungen in Ordnung waren und eine PZR machen lassen.

Abdrücke für Invisalign:
Das Anfertigen von Silikonabdrücken für Invisalign war sehr sehr unangenehm. Ich musste mit einem ständigen Würgereiz kämpfen. Mittlerweile habe ich gelesen, dass es Scanner für diesen Schritt gibt. Aber meine Ärztin hat so einen wohl nicht.

ClinCheck:
Ca. 4 Wochen nach den Abrücken erhielt ich die Mitteilung, dass meine Schienen eingetroffen sind. Die Praxis wollte einen Termin zum Kleben der Attachments vereinbaren. Mir wurde gesagt, dass ich etwas Zeit mitbringen müsse, da ich ja schließlich 15 Attachments bekommen würde. Mmh, bei 15 Knöpfchen war es mir wichtig, vorab den ClinCheck zu sehen zu bekommen. Auf Anfrage wurde dieser mir auf einem USB-Stick mitgegeben. Ich wusste allerdings, dass dieser sich jetzt nicht mehr ändern ließ: Die Schienen waren ja schon bestellt und angefertigt worden. Hier muss ich sagen, dass ich es fairer gefunden hätte, wenn ich die Simulation vor Anfertigung der Schienen hätte sehen können - schließlich bin ich diejenige, die die nächsten Monate/Jahre mit 15 Attachments auf den Zähnen rumlaufen muss, die die als unsichtbar beworbene Zahnspange dann doch zu einer sichtbaren machen. Naja, der ClinCheck ergab ein zufriedenstellendes Ergebnis: Meine vier oberen Schneidezähne sollten von den Attachments verschont bleiben, ebenso die jeweils zwei letzten Backenzähne. Sonst waren in der Simulation auf nahezu allen Zähnen rote Markierungen für Attachments zu sehen. Auf einem Schneidezahn war zudem ein blauer Balken sichtbar. Auf Anfrage erfuhr ich, dass dieser eine Art Druckpunkt darstellt, der in die Schiene eingearbeitet ist, aber wohl unsichtbar sein soll. Die größte Überraschung war, dass ich nur 14 Schienenpaare brauchen und somit die Invisalign Light - Variante erhalten sollte. Meine Backenzähne sollen auch nicht wie von der Kieferorthopädin prognostiziert zunächst nach hinten geschoben werden, sondern der Kiefer soll geweitet werden, um Platz zu schaffen. Ich bin gespannt!

Die ersten Rechnungen:
Von der Praxis erhalte ich am Ende eines jeden Quartals eine Rechnung, die ich in einem Betrag überweisen oder auf Raten abzahlen kann. Mittlerweile habe ich für Abdrücke und Diagnose ca. 600 Euro gezahlt, eine Laborrechnung von Invisalign betrug zusätzlich nochmal knapp 1100 Euro.

Die Attachments und die ersten Schienen:
Für diesen Termin musste ich mir ungefähr 1,5 Stunden Zeit nehmen. Nachdem sich die Ärztin davon überzeugt hatte, dass die angefertigten Schienen passen, bekamm ich ein Teil in den Mund, so dass ich den Mund nicht mehr schließen konnte, und nicht reden und schlucken konnte. Ein Absauggerät und Watteröllchen sollten für die nächste Stunde in meinem Mund verweilen. Die Arzthelferinnen füllten die Attachment-Ausbuchtungen auf speziellen Attachment-Schienen mit einer zahnfarbenen Masse, reinigten meine Zähne, beschmierten sie mit einem scharfen Zeug und setzten mir die Schienen ein. Unter einer UV-Lampe härteten die einzelnen Attachments aus. Nachdem die Schienen wieder entfernt waren, wurden die festen Attachments nochmal bearbeitet, u.a. poliert (was ziemlich unangenehm war und ganz schön im Ohr zwickte und dröhnte). Zwischen den unteren Schneidezähnen wurde noch geschliffen (ASR), was sich auch als gewöhnungsbedürftig herausstelle. Am Ende sollte ich die endgültigen Schienen selbst einsetzen und rausnehmen. Trotz 15 Attachments hatte ich damit nur wenig Probleme. Die Kieferorthopädin überzeugte sich davon, dass ihre Mitarbeiterinnen gute Arbeit geleistet hatten und machte mit mir einen Kontrolltermin zwei Wochen später.


Mittwoch, 25. Januar 2017

Willkommen!

Nach zahlreichen Wochen, in denen ich mir wertvolle und nützliche Informationen über Invisalign aus dem Internet geholt habe, starte ich heute meinen eigenen Blog.
Ich werde einfach mal drauf los schreiben, ohne euch mit allzu langen, privaten Vorgeschichten und allgemeinen Infos über Invisalign zu langweilen.

Ein paar Eckdaten vorweg:
  • Ich gehöre mit mitte Dreißig zum Kreis der erwachsenen Zahnspangenträger,
  • hatte als Kind mit diversen losen und festen Zahnspangen zu kämpfen,
  • musste über Jahre hinweg ansehen, wie meine Zähne sich wieder zusammenschoben, weil die Weisheitszähne zu viel Platz forderten,
  • habe nun einen Engstand im Ober- und Unterkiefer, verschachtelte Schneidezähne und stärker werdende Probleme mit meinen Kiefergelenken,
  • soll nach insgesamt 14 Schienenpaaren fertig sein (kaum zu glauben, meinen Zähne stehen wirklich schief und krumm und meine Kieferorthopädin vermutete zunächst eine Behandlungsdauer von 1,5 Jahren, der ClinCheck hat diese letztendlich jedoch auf 7 Monate = 14 Schienen berechnet)
  • entschied mich für Invisalign, da ich zum einen schlechte Erfahrungen mit Brackets in meiner Jugend machen musste und zum anderen als Lehrerin viel mit anderen Menschen zu tun habe und mir daher eine eher unauffällige Zahnkorrektur wünschte. 
Meine ersten und auch weiteren Erfahrungen möchte ich - stichwortartig - an euch weitergeben. In den nächsten Wochen/Monaten werden weitere folgen, ich bin selbst gespannt, wie sich alles entwickelt!